Philharmonie Schwäbisch Gmünd e.V.

Konzertarchiv

Hänsel und Gretel
06. / 19. / 20. Dezember 2008



Komponisten und Werkbeschreibungen



  • Der Komponist der Oper "Hänsel und Gretel"
    Engelbert Humperdinck

    Engelbert Humperdinck wurde am 1.September 1854 in Siegburg bei Köln geboren.
    Schon als Kind und während seiner Schulzeit in Paderborn zeigte sich seine ungewöhnliche musikalische Begabung: Er begann zu komponieren und schrieb 1867 mit 13 Jahren sein erstes Singspiel. Von der Mutter unterstützt, studierte er ab 1872 am Kölner Konservatorium, später als Stipendiat in München und in Italien.

    1879 begegnete der Fünfundzwanzigjährige in Neapel Richard Wagner, der ihn nach Bayreuth einlud, um ihm bei den Vorbereitungen zur Uraufführung des „Parsifal“ zu helfen. Daraus entstand eine lebenslange Freundschaft zu Wagner und dessen Familie. Wagner’ s Tod traf Humperdinck schwer. Zwar hatte er auch in den Jahren der Zusammenarbeit wenig komponiert, jetzt aber verfiel er in einen Zustand der völligen Unproduktivität. Hinzu kam ein Lungenleiden, das ihn schon seit langem quälte. Nach einer Zeit der Lehrtätigkeit in Spanien kehrte er nach Deutschland zurück und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Lehrer, Komponist und Musikkritiker.

    1892 heiratete er Hedwig Taxer, mit der er in der Folge fünf Kinder hatte. 1893, am 23.Dezember wurde dann sein größter musikalischer Erfolg in Weimar uraufgeführt : die Märchenoper „Hänsel und Gretel“. Die Leitung hatte Richard Strauss.

    1896 wurde Humperdinck zum Professor ernannt und 1900 an die Akademie der Künste und die Königliche Hochschule für Musik in Berlin berufen und erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Berlin.

    Nach seinem zweiten Schlaganfall starb Humperdinck am 27.September 1921 in Neustrelitz.

    "Hänsel und Gretel", die Handlung
    Hänsel und Gretel,die Kinder einer armen Besenbinder-familie, sind alleine zuhause und sollen durch Stricken und Besenbinden mithelfen, dass die Familie zu essen hat. Sie aber vertreiben sich die Zeit mit Spielen und Tanzen. Da kommt die Mutter heim und ärgert sich, dass wieder nichts gemacht wurde und schickt die Kinder zum Beerensuchen in den Wald.
    Sie ist ganz verzweifelt, weil sie kein Geld und nichts zum Essen haben. Da kommt der Vater nach Hause und erzählt, dass er Glück hatte und viele Besen verkaufen konnte. Und er schüttet die leckersten Sachen auf dem Tisch aus. Als er die Kinder vermisst, sagt ihm die Mutter, dass sie sie in den Wald geschickt habe, um Beeren zu suchen. Entsetzt erzählt der Vater von der bösen Knusperhexe, die dort wohnt und die Kinder in Lebkuchen verwandelt und auffrisst. Voller Angst machen sich die Eltern auf den Weg, um ihre Kinder zu suchen.
    Die Kinder sind sich keiner Gefahr bewußt, suchen Erdbeeren und spielen im Wald. Als es dunkel wird, merken sie, dass sie sich verirrt haben und sie müssen die Nacht im Wald verbringen ,wohlbehütet durch 14 Schutzenglein. Am nächsten Morgen, als sich die Morgennebel lichten, entdecken sie in nächster Nähe ein Häuschen aus lauter Lebkuchen und Zuckerwerk. Da sie sehr hungrig sind, essen sie schnell von den Köstlichkeiten. Da tönt die Stimme der Hexe aus dem Haus. Sie lockt die Kinder zuerst her und dann verzaubert sie sie, so dass sie sich nicht mehr bewegen können. Daraufhin sperrt sie Hänsel in ein Gitterställchen und Gretel muss ihr als Magd dienen.
    Da Hänsel trotz Mandeln und Rosinen nicht fett wird, soll Gretel den Backofen schüren. Sie stellt sich dumm, und als die Hexe ihr zeigt, wie man in den Ofen hineinschauen muss, da geben die Kinder ihr einen Schubs,--- und die Hexe muss verbrennen.
    Plötzlich sehen die Kinder eine Menge erlöster Kinder dastehen,die ihre Augen geschlossen haben und durch die Berührung von Gretels Hand wieder aufwachen. Die Eltern kommen auch dazu und umarmen ihre Kinder. Die Hexe, die sich in einen Lebkuchen verwandelt hat, wird hereingetragen und alle freuen sich über den guten Ausgang der Geschichte.

Solisten



  • Gretel – Nina Omilian, Sopran
    Aufgewachsen ist die gebürtige Stuttgarterin in Aachen und Brüssel. Der Beginn Ihres Gesangsstudiums führte sie wieder nach Stuttgart, an die dortige Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Zwei weitere Semester folgten am Mozarteum in Salzburg. Das Studium beendete sie in der Klasse von Frau Professor Ingeborg Reichelt an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf.
    Meisterkurse bei bedeutenden Gesangspädagogen wie Professor Richard Miller, Rudolf Piernay, Cornelius L. Reid, und Edith Wiens rundeten ihre Ausbildung ab.
    Und außergewöhnlich setzte sich ihre Karriere fort. Bereits vor der Diplomprüfung im Jahre 2003 wurde sie als Solistin am Niedersächsischen Staatstheater in Oldenburg verpflichtet.
    Diesem Engagement folgten weitere Rollen als freiberufliche Solistin u.a. als Susanna in Mozart's "Figaros Hochzeit", Maria in Bernstein's "West Side Story", Adele in J. Strauß’ "Die Fledermaus" und Lauretta in Puccini's "Gianni Schicchi".
    Die Berliner Symphoniker luden sie als Solistin für ein Galakonzert ein, das in der Berliner Philharmonie stattfand. Weitere Konzerte im In- und Ausland folgten u.a. mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und den Kaliningradern Philharmonikern.
    Neben ihrer Tätigkeit als Sängerin arbeitet Nina Omilian auch als Autorin:
    Am 12.09.08 hatte ihr Theaterstück „Sein Bildnis wunderselig“ – ein szenischer Liederabend - in der Gedächtniskirche von Leipzig Premiere.
    Seit Juni 2005 ist sie in Berlin zuhause.



  • Hänsel – Sandra Tschernitsch, Mezzosopran
    Die in Coburg geborene Mezzosopranistin absolvierte ihr Diplom an der Hochschule für Musik in Detmold. Zusätzlich belegte Sie ein Aufbaustudium „Solistenklasse Oper“ an der Musikhochschule Stuttgart.

    Im Rahmen ihres Studiums sang sie 2007 Eleonore in „Die Tränen des Messers“ und Hermia in „Der Sommernachtstraum“ im Wilhelma-Theater Stuttgart. Ihre Gesangsausbildung vervollständigte Sie bei Margreet Honig und Alison Browner.

    Als Ensemblemitglied der „Coburger Sommeroperette“ sang sie Hänsel in „Hänsel und Gretel“, Dritte Dame in „Zauberflöte“, Ganymed in „Die Schöne Galathée“ und Manja in „Gräfin Mariza“.
    Zu ihren Fachpartien zählen Dorabella, Cherubino und Mercédès. Zu einem besonderen Erfolg wurde ein Solo Liederabend auf Schloss Esterházy¬, Ungarn.
    In der Spielzeit 2007/2008 wirkte sie als Mitglied des Staatsopernchores Stuttgart in der Produktion „Les Troyens“ mit.
    Sie ist Stipendiatin des Istituto Italiano di Cultura, der Richard Wagner Stipendienstiftung Bayreuth und des Internationalen Opernkurses für Darstellung München.
    Als freies Mitglied der Gächinger Kantorei und des Chores der Bamberger Symphoniker sammelte die junge Sängerin Erfahrungen auf internationalen Bühnen und arbeitete hierbei mit namhaften Dirigenten wie Helmut Rilling, Jonathan Nott und Michael Tilson Thomas zusammen.



  • Mutter, Hexe – Anja Bildstein, Mezzosopran
    Geboren und aufgewachsen ist die Mezzosopranistin Anja Bildstein in Schwäbisch Gmünd, wo sie ihren ersten musikalischen Unterricht (Klavier / Bratsche / Gesang) bei J. Peschke bekam.Während ihrer Schulzeit sang sie in ihrer Heimatstadt im Münsterchor und übernahm dort bald auch solistische Aufgaben.
    Ihre Gesangsausbildung erhielt sie dann an der Musikhochschule Mannheim-Heidelberg bei Prof. Katharina Dau. Meisterkurse bei Anna Reynolds, Roberta Cunningham und Neil Semer gaben ihr zusätzliche Impulse. Schon während ihres Studiums, das sie sowohl als Gesangslehrerin als auch als Konzert- und Opernsängerin abschloss, hatte sie ihre ersten Gastengagements in diversen Opernproduktionen, z.B. in Stuttgart, Mannheim, oder Baden-Baden. Zudem war sie 1998 Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes.
    Nach dem Studium folgte ein fünfjähriges Engagement als Opernsolistin am Stadttheater Hildesheim, wo sie 2001 als Lucretia in Brittens „Rape of Lucretia“ debütierte. Außerdem war sie dort unter anderem als Dorabella (Così fan tutte, Mozart), Charlotte (Werther, Massenet), Ulrika (Maskenball, Verdi) und Kate (Kiss me Kate, Porter) zu sehen. Aktuell ist sie am Staatstheater Darmstadt engagiert, wo sie z.B.die Rolle der Maddalena in Verdi's "Rigoletto" übernahm.



  • Vater – Jürgen Deppert , Bariton
    Der Bariton Jürgen Deppert absolvierte seine Gesangsausbildung bei Guy Ramon und Gerda Rilling sowie bei Prof. Wayne Long an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Er besuchte Meisterkurse bei Sylvia Geszty und Thomas Quasthoff.
    In seiner Heimat Backnang bei Stuttgart hatte er bereits im Alter von fünf und zehn Jahren erste solistische Auftritte. Über fünfzehn Jahre lang arbeitete er zugleich als Produktmanager im Textilbereich sowie als semi-professioneller Konzertsänger. Dabei hat er sich neben zahlreichen Solorecitals mit Opernarien und Liedern auch als Oratoriensänger im In- und Ausland einen Namen gemacht.Zum Konzertrepertoire des Sängers, der „die hohe Kunst beherrscht, innerstes Gefühlsleben zu reinem Klang zu formen - (Gmünder Tagespost), gehören unter anderem der Elias von Mendelssohn, die Bass-Partien im Messias von Händel und im Bach`schen Weihnachtsoratorium, das Requiem von Brahms als auch von Fauré sowie etliche Bach-Kantaten. Sein Operndebüt gab der freischaffende Künstler im Jahr 2004 bei den Opernfestspielen in Heidenheim als Graf Ceprano in Verdis Rigoletto. Darüber hinaus hat er dort 2006 als Priester in der Zauberflöte unter ihrem künstlerischen Direktor Marco-Maria Canonica gastiert. Und im selben Jahr als Offizier in Salieris Les Danaides (CD bei Oehms Classics) bei den Internationalen Ludwigsburger Schlossfestspielen unter ihrem Chefdirigenten Michael Hofstetter.
    Jürgen Deppert ist zudem als Gesangspädagoge und Stimmtrainer tätig.



  • Sandmännchen / Taumännchen – Andrea Cox, Sopran
    Andrea Cox kommt aus Abtsgmünd und ist in den letzten Jahren in der Region häufig als Konzertsängerin in Erscheinung getreten. Schon seit Jahren ist sie Mitglied des „Collegium Vocale“ Schwäbisch Gmünd. Hier war sie auch als Solistin zu hören, so unter anderem im September 2007 in der Marienvesper von Monteverdi. Ihr Repertoire ist vielseitig und reicht von Barock bis zur Moderne. Die Partien des Sandmännchens und Taumännchens sind ihr Debut auf der Opernbühne.