Konzertarchiv
Bizet, Mozart, Sibelius
20. Oktober 2007
Komponisten und Werkbeschreibungen
Georges Bizet:
Carmen-Suite Nr. 1
Der Komponist Georges Bizet – mit richtigem Namen Alexandre César Léopold – wurde am 25. Oktober 1838 in Paris geboren. Er studierte am dortigen Konservatorium Klavier, Theorie und Tonsatz, unter anderem bei Antoine F. Marmontel, Charles F. Gounod und Francois Halévy. Mit 19 Jahren gewann er den Rom-Preis. Aus Rom zurückgekehrt arbeitete er dann als privater Musiklehrer, Bühnenkomponist und Korrepetitor. Bizet’s Hauptwerk, die Oper ‚Carmen‘, fiel bei ihrer Uraufführung im März 1875 bei den Pariser Kritikern durch. Erst die Wiener Aufführung im darauffolgenden Oktober hatte großen Erfolg. Bizet allerdings konnte diesen nicht mehr erleben: Er starb an einem chronischen Hals- und Herzleiden am 3. Juni 1875 in Bougival bei Paris.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen die beiden „Carmen-Suiten“ für großes Orchester, die aber Bizet nicht selbst in dieser Form geschrieben hat. Es handelt sich um eine spätere notengetreue Zusammenstellung von instrumentalen Teilen aus der so überaus populär gewordenen Oper.
Wolfgang Amadeus Mozart:
Klavierkonzert Nr. 15, B-Dur KV 450
Zwischen Februar 1784 und Dezember 1786 schrieb Mozart seine 12 großen Klavierkonzerte, in denen er sich mehr und mehr von der Rücksicht auf den Publikumsgeschmack loslöste und seinen ureigenen Konzertstil fand. Den Reigen eröffnen zwei Konzerte, das B-Dur Konzert KV 450 und das D-Dur Konzert KV 451, die beide im März 1784 entstanden sind. Diese beiden Konzerte erfordern ganz neue virtuose Fähigkeiten des Solisten, und Mozart sagt von ihnen: „Ich halte sie beide für Konzerte, die schwitzen machen“. Virtuosität, eigenständige Behandlung der Bläser und ein wesentlich symphonischerer Stil als der der vorausgehenden Konzerte prägen damit das Konzert B-Dur im Besonderen. Was das B-Dur Konzert aber auch noch von seinen Schwesterkonzerten unterscheidet, ist ein bei Mozart recht seltener, fast romantischer Naturklang, der sich z.B. im Schlusssatz, einer sogenannten „Chasse“, d.h. Jagdszene, ganz deutlich hervorhebt.
Sinfonie Nr. 40, g-Moll KV 550
Über die Sinfonie g-moll, oft als die dramatischste, dunkelste der Mozart’schen Sinfonien bezeichnet, ist unendlich viel geschrieben worden. Diese, die mittlere der drei letzten großen Sinfonien (Es-Dur Sinfonie, g-Moll Sinfonie und Jupiter-Sinfonie), geschrieben im Jahre 1788, zeigt eine andere Seite des oft als spielerisch und gefällig angesehenen Kompositionsstils Mozarts.
Die Dramatik findet ihren Höhepunkt im Beginn der Durchführung des Schlusssatzes, wo Mozart in kurzer Folge fast alle Töne der chromatischen Tonleiter harmonisch durchschreitet, so dass man dies schon als gedanklichen Vorgriff auf die viel später sich entwickelnden 12-Tonstrukturen des 20. Jahrhunderts begreifen kann. Das Werk belegt auch Mozarts Nähe zur „romantischen“ Seite der Klassik, mit heftigen Ausbrüchen und rastloser Erregtheit, die aber nie die absolute Schönheit der Form beeinträchtigt.
Jean Sibelius:
Finlandia
Mit 25 Jahren kam der finnische Komponist Jean Sibelius nach einem Studienjahr in Berlin 1890 zurück nach Finnland. Die bedrängte politische Lage im unter russischer Besatzung stehenden Finnland der 1890er Jahre erweckte in ihm ein starkes Gefühl für das Vaterländische und Finnische, unterstützt durch die Heirat mit der Tochter eines bekannten Patrioten des Landes. In diesen Jahren schrieb der junge Komponist mehrere Werke mit eindeutig vaterländischem Hintergrund. Die verhältnismäßig kurze Symphonische Dichtung „Finlandia“ war ursprünglich der Schlusssatz einer vaterländischen Suite mit dem Namen „Tableaus aus der Vergangenheit“ und hatte den Titel „Finnland erwacht“. Öffentliche Aufführungen wurden lange Zeit vom russischen Regime verboten, da das Stück eine zu starke Wirkung auf die Bevölkerung hatte.
Solistin Malgorzata Podstawska
Malgorzata Podstawska
Die junge Nachwuchspianistin stammt aus Polen und ist Absolventin der Krakauer Musikhochschule (Diplom mit Auszeichnung) in der Klavierklasse Prof. Mariusz Sielski. Als Stipendiatin erweiterte sie ihr pianistisches Können an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in der Klasse von Prof. Hans-Peter Stenzl. Zur Zeit studiert sie in der Solistenklasse bei Prof. Wojciech Switala an der Musikhochschule in Kattowitz.
Sie ist Preisträgerin mehrerer nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe:
1. Preis - Wettbewerb für Junge Künstler, Jaslo 2000;
1. Preis - Concorso Europeo „Rocco Rodio“, Castellana Grotte 2004;
2. Preis - Concorso Internationale di Musica da Camera „Palma d’Oro“ Finale Ligure 2005.
Sie war auch Finalistin beim 13. Internationalen Johannes Brahms Wettbewerbs in Pörtschach 2006.
Klavierkurse absolvierte die Pianistin bei den Prof. Janusz Olejniczak, Jozef Stompel, Halina Czerny-Stefanska, Katarzyna Popowa-Zydron und Volker Banfield.
Malgorzata Podstawska gab eine Anzahl von Konzerten in Polen: in Tarnau, Posen, Krakau. Zu den wichtigsten gehören unter anderem: Konzert in der Krakauer Philharmonie, Konzerte mit dem Krakauer Akademieorchester, Auftritte im Fontane-Saal am Marktplatz, Kammer- und Solokonzert in Tarnau anlässlich des 110. Todestages von Joh. Brahms.
Sie spielte auch mehrmals in Deutschland (während der Blüthner-Wochen in Balingen 2006, auf der Bühlerhöhe und in Stuttgart). Schwerpunkte ihres Repertoires bilden die Werke von Schumann, Brahms und Chopin.